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Über das LTH

Das Luftfahrttechnische Handbuch (LTH) wurde 1969 gemeinsam von Amtsstellen, Luftfahrtindustrie und -forschung initiiert. Diese Institutionen bilden nach wie vor die Hauptzielgruppen der Nutzung. Sie bringen sich im Rahmen der Tätigkeiten der LTH – Arbeitskreise ein. 
Das LTH ist ein Werkzeug für Ingenieure in Industrie, Ämtern und Forschungseinrichtungen zur Spezifikation, Entwicklung, Qualifikation (Nachweisführung) und Musterprüfung von luftfahrttechnischem Gerät. Zur effektiven Unterstützung im Rahmen dieser Tätigkeiten werden innerhalb verschiedener Arbeitskreise Beiträge erarbeitet, handbuchgerecht aufbereitet und somit nutzbar gemacht. Bestehende Beiträge werden aktualisiert. Die verschiedenen Bände werden durch neue Beiträge fortgeschrieben.

Ziele

Das Luftfahrttechnische Handbuch dient der Standardisierung und Rationalisierung der Ingenieurarbeit in allen Phasen der Entwicklung und der Nutzung fliegenden Geräts. Es hilft, die Qualitätsrichtlinien der Firmen und des öffentlichen Auftraggebers zu erfüllen und die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Industrie in internationalen Gemeinschaftsvorhaben zu unterstützen. Die LTH-Bände dienen dem in der Praxis tätigen Ingenieur bei der Lösung spezieller Probleme und sind zugleich an den Nachwuchsingenieur der Luftfahrttechnik gerichtet.

Nutzen

Durch die langjährige Zusammenstellung der LTH-Beiträge als Grundlagenwissen, anwendungsorientierten Verfahren, Referenzdaten und sonstige Hilfsmittel stellt das Luftfahrttechnische Handbuch ein umfassendes und aktuelles Nachschlagewerk für Luftfahrtingenieure dar. Die praxisnahe Aufbereitung der Informationen ermöglicht eine effiziente und somit schnelle Einarbeitung des Ingenieur-Nachwuchses in aktuelle Problemstellungen. 
Durch die Einbindung von Forschungsinstitutionen finden aktuelle Verfahren Berücksichtigung. Umgekehrt können Fragestellungen aus der Praxis als Forschungsthemen adressiert werden. 
Mit Bezug auf das LTH können abgestimmte und qualitätsgesicherte Verfahren referenziert werden. 
Durch die Vernetzung von Luftfahrtingenieuren in den Arbeitskreisen besteht das Potential zur Harmonisierung eines optimierten Vorgehens bei ähnlichen Fragestellen. Die Mitarbeiter erhalten darüber hinaus aktuelle Informationen zu luftfahrttechnischen Projekten. 

Luftfahrttechnisches Handbuch (LTH)

Die einzelnen Bände des Luftfahrttechnischen Handbuches

Die folgenden sieben der acht bestehenden LTH - Arbeitskreise veröffentlichen ihre Bände gemeinsam.

  • AD - Aerodynamik
  • AT - Triebwerkstechnologie
  • BM - Belastungsmechanik
  • FL - Faserverbund-Leichtbau
  • FV - Flugversuchstechnik
  • MA - Masseanalyse
  • SE - Systems Engineering

Der “Arbeitskreis Industrieausschuss Strukturberechnungsunterlagen” (IASB) gibt seinen Band eigenständig als “Handbuch für Strukturberechnung” (HSB) heraus.

Um Zugriff auf das LTH zu erlangen, kontaktieren Sie bitte die LTH-Koordinierungsstelle bzw. folgen den Vertriebshinweisen auf dieser Webseite.

Band des Industrieausschusses Strukturberechnungsunterlagen (IASB): Handbuch Struktur Berechnung (HSB)

Im Rahmen des LTH gibt der “Industrieausschuss Strukturberechnungsunterlagen” (IASB) seinen LTH-Band im eigenen “Handbuch Struktur Berechnung” (HSB) heraus.

Finanzierung

Die Finanzierung des Luftfahrttechnischen Handbuches erfolgt durch die am LTH mitwirkenden Industrien, Forschungseinrichtungen und Behörden in Form von Mitarbeit in den einzelnen LTH-Arbeitskreisen, beispielsweise zur LTH-Beitragserstellung. 
Darüber hinaus werden durch den öffentlichen Auftraggeber (BAAINBw) finanzielle Mittel zur Unterstützung der Erstellung ausgewählter LTH-Beiträge („LTH-Mittel für Fremdleistungen“) sowie für die Tätigkeit der LTH-Koordinierungsstelle bereitgestellt.

Mitwirkende

Die Mitwirkenden in den Arbeitskreisen des Luftfahrttechnischen Handbuchs sind die auf dem Gebiet der Luftfahrttechnik tätigen Unternehmen, Institutionen, Hochschulen und Behörden, welche bei der Erstellung der Handbuchbeiträge auf den einzelnen Sachgebieten in den jeweiligen Arbeitskreisen zusammenarbeiten.

Stand August 2024:

Arbeitsweise

Die Arbeitskreise begutachten in fachlicher Diskussion die neuen Beiträge und entscheiden über die Aufnahme in den jeweiligen Band. Sie achten bei themenübergreifenden Aufgabenbereichen auf fachliche Abstimmung mit anderen Arbeitskreisen. Der Inhalt des jeweiligen Bandes wird durch Ergänzen und Überarbeiten stets auf dem Stand der Technik gehalten, der Inhalt der Beiträge ist dazu laufend auf ihre Aktualität zu überprüfen. 
In einzelnen fachlich schwierigen oder speziellen Fällen unterstützt ein Fachausschuss unter Hinzuziehung von Spezialisten den jeweiligen Arbeitskreis zu einzelnen Thematiken bzw. Fachbeiträgen. 
Die Arbeitskreise entscheiden über den Bezug der Handbuchbände bzw. der LTH-CD bei neuen externen Interessenten. Das LTH kann nicht über den Buchhandel bezogen werden. 
Die Arbeitskreise achten auf eine langfristig ausgewogene Gegenleistung in Form von Mitarbeit an der Erstellung von Fachbeiträgen, Rechenprogrammen, Vorträgen, Fachreferaten und anderen Aufgaben / Tätigkeiten. 

Historie

Das LTH hat seinen Ursprung in einer konstituierenden Sitzung von (zunächst nur) Industrievertretern zur Erstellung einheitlicher Strukturberechnungsunterlagen am 25.11.1968. 

Die erste, konstituierende Sitzung des LTH-Koordinierungsausschusses fand am 28.01.1971 bereits bei der Fa. IABG in Ottobrunn statt. Den Vorsitz führte damals Herr RBDir Otto von der MBL (Musterprüfstelle der Bundeswehr für Luftfahrtgerät), einer Vorgängerorganisation des heutigen LufABw (Luftfahrtamt der Bundeswehr), welcher auch zu dieser konstituierenden Sitzung einlud. Zweck und Aufbau der "Luftfahrttechnischen Handbücher" (so hieß das LTH damals) sowie die Aufgaben des "Koordinationsausschusses" waren in einem Schreiben von BMVg, Abteilungsleiter T vom 18.09.1970 und BMVg T II 5 vom 01.10.1970 definiert (siehe Links unten).
Alle LTH-Koordinierungsaufgaben wurden von Beginn an durch die Fa. IABG durchgeführt. Seitdem wurde die Firma vom Auftraggeber (Bundeswehr) dazu auch beauftragt. 
Das LTH wurde gegründet, um für alle Nutzer einheitliche Unterlagen zu Methoden und Verfahren zu erstellen und verfügbar zu halten. Basierend auf diesen einheitlichen Grundlagen sollen Entwicklung, Auslegung, Konstruktion und Bau, Qualifizierung und Zulassung sowie die langfristige Nutzung von fliegendem Gerät mit hoher Effizienz ermöglicht werden. 
Seit 2002 ist das LTH in digitaler Form verfügbar.

Weitere Details zur Historie finden sich in:

Schriftverkehr zur Gründung: